Inklusionsbarometer Arbeit 2023 ist da!

Die Anzahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist gegenüber 2022 gesunken. Ebenso die Arbeitslosenquote. Doch der Schein trügt. Das Inklusionsbarometer Arbeit 2023 der Aktion Mensch in Kooperation mit dem Handelsblatt Research Institut zeigt eine negative Bilanz.

Der nähere Blick auf die erhobenen Daten zeigt, dass die strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt weiter besteht: Obwohl die Arbeitslosenquote 2023 gegenüber 2022 gesunken ist, liegt sie doppelt so hoch wie die allgemeine Quote. Zudem ist sie weniger stark gesunken. Weiteres Manko: Menschen mit Behinderung werden seltener aus Langzeitarbeitslosigkeit vermittelt als Menschen ohne Handicap.

Laut dem Inklusionsbarometer 2023 besteht eine strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Mit anderen Worten: Menschen mit Handicap werden vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Hauptgrund dafür ist die mangelnde Einstellungsbereitschaft der Unternehmen.

Schlüssel für mehr Inklusion sind Unternehmen

Fast 175.000 Unternehmen in Deutschland sind gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Der Anteil der Arbeitgebenden, die all ihre Pflichtarbeitsplätze besetzen, fiel in diesem Jahr auf 39 Prozent und markiert damit den niedrigsten Wert seit 2013 beziehungsweise dem ersten Erscheinen des Inklusionsbarometers. Jedes vierte Unternehmen, das eigentlich müsste, beschäftigt gar keinen Menschen mit Behinderung, sondern zahlt die Ausgleichsabgabe.

Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber als Brückenbauer

Ein wichtiger Hebel für eine Verbesserung der Einstellungsbereitschaft können die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber sein, kurz EAA, die am 1. Januar 2022 ihre Arbeit aufnahmen. Sie unterstützen Unternehmen hinsichtlich der Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und sollen eine verlässliche Beratung und Begleitung gewährleisten. Die ersten Erfahrungen sind ermutigend: Im vergangenen Jahr hatten die EAA insgesamt bereits über 10.000 Betriebskontakte.

Mehr Informationen und einen Erklärfilm zu den EAA bietet die BIH unter:

bih.de sowie

zb-magazin.bih.de

 

Den vollständigen Bericht „Inklusionsbarometer Arbeit 2023“ zum Download gibt es unter:

aktion-mensch.de/inklusion/