Kurz notiert …

In den ZB-Kurzmeldungen lesen Sie die relevanten, aktuellen Themen zum Thema Inklusion und Teilhabe im Beruf.

Jetzt neu: Microlearnings in der BIH-Akademie

Die BIH-Akademie hat ihr Lernangebot erweitert: Kurze Lerneinheiten, sogenannte Microlearnings, bieten die Möglichkeit, schnell an Wissen und Informationen zu einem bestimmten Thema zu kommen. Dabei soll Wissen auf unterhaltsame Weise vermittelt werden. Der hochwertige Storytelling-Ansatz, den Nutzer bereits aus den E-Learningkursen der BIH-Akademie kennen, wurde auch in den Microlearnings wieder aufgegriffen. Technisch neu ist, dass KI-generierte Avatare den Nutzer durch das Microlearning führen. Auch an der Barrierearmut der Kurse wurden keine Abstriche gemacht.

Die ersten zwei Microlearnings zu den Themen Jobcoaching am Arbeitsplatz und BEM-Grundlagen sind ab sofort in der BIH-Akademie verfügbar. Bis September werden insgesamt 20 Microlearnings veröffentlicht. Die thematische Vielfalt der kurzen Lerneinheiten ist groß: neben weiteren Einheiten zum BEM wird es auch Microlearnings zu den Aufgaben der Schwerbehindertenvertretung und des Inklusionsbeauftragten des Arbeitgebers geben.

Die Microlearnings stehen den Nutzern der BIH-Akademie kostenfrei zur Verfügung. Jede Lerneinheit dauert maximal 15 Minuten.

Zur BIH-Akademie

BIH-Akademie erhält eLearning-Award

Die BIH-Akademie ist mit einem zweiten Award ausgezeichnet worden: dem diesjährigen Award des eLearning Journal. Ausgezeichnet wurde die Lernplattform der BIH in der Kategorie „Lernplattform – Schwerpunkt: Barrierefreiheit“. Damit zahlt sich aus, dass die BIH von Beginn an die Barrierearmut ihres E-Learning-Angebots mit im Blick hatte. So wurde die Lernplattform von einer Peer-Gruppe hinsichtlich der möglichst barrierefreien Nutzung getestet.

Der eLearning-Award wurde Vertreterinnen der am Projekt beteiligten Inklusions- und Integrationsämter, sowie des für die Redaktion verantwortlichen Fachverlags CWH im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse REHAB in Karlsruhe verliehen.

Einheitliche Rahmenbedingungen fürs Jobcoaching

Mit dem Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes hat der Gesetzgeber die Übernahme der Kosten für ein Jobcoaching auch in den Katalog der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben aufgenommen. Um einen weitgehend einheitlichen Rahmen für die Leistungserbringung zu gewährleisten, haben sich die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die Deutsche Rentenversicherung und die BIH auf eine gemeinsame Leistungsbeschreibung verständigt. Sie definiert die Ziele sowie die Leistungen des Jobcoachings und schafft somit mehr Transparenz für alle Beteiligten. Beispielsweise definiert die Leistungsbeschreibung die Qualifikationen, die ein Jobcoach nachweisen muss. Zudem werden Organisation und Ablauf des Jobcoachingprozesses festgelegt. Mit der Leistungsbeschreibung hat ein wichtiges Instrument zur Förderung der Teilhabe am Arbeitsleben verbindliche Vorgaben und Richtlinien erhalten, was zukünftig den Einsatz in der Praxis für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Sozialleistungsträger vereinfachen wird. Die Vereinbarung tritt am 1. Juni in Kraft.

Neue REHADAT-Wissen-Broschüre veröffentlicht

Im Rahmen des EMPLOY-Projektes an der Universität zu Köln entstand die REHADAT-Wissen Broschüre „Perspektiven im Job SINN-voll nutzen. Wie sich die berufliche Teilhabe von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung gestalten lässt“.

Die Broschüre bietet leicht verständliche Informationen zu Herausforderungen und Lösungsansätzen im Arbeitsalltag, informiert über Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote. Zudem enthält sie eine umfangreiche Adresssammlung für weiterführende Unterstützung. Die Publikation richtet sich gleichermaßen an betroffene Menschen, an Fachberatende sowie an Arbeitgebende und Mitarbeitende.

Mit ihrem klaren Praxisbezug und einem Fokus auf verständliche Orientierung liefert die Broschüre eine wertvolle Grundlage, um berufliche Teilhabe individuell und erfolgreich zu gestalten.

Im BIH-Portal können Sie den Titel „REHADAT Wissen – Teilhabe von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung“ kostenfrei herunterladen.

Fachpraktikerausbildung im Betrieb

Die BAG BBW hat die Handreichung „Ausbildung zum Fachpraktiker/zur Fachpraktikerin – Schwerpunkte IT Systemintegration sowie Hauswirtschaft und personenorientierte Serviceleistungen“ für Betriebe herausgegeben. 

Fachpraktikerberufe sind anerkannte Berufsausbildungen. Sie richten sich an junge Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung keine Vollausbildung absolvieren können. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten werden die praktischen Ausbildungs- und Prüfungsinhalte im Vergleich zur Theorie stärker betont. Fachpraktikerberufe ermöglichen Menschen mit Behinderungen eine qualifizierte, anschlussfähige Berufsausbildung mit Abschlussprüfung. Der Wechsel in die Voll- oder Regelausbildung ist zu jedem Zeitpunkt während der Fachpraktikerausbildung möglich.

Die Handreichung wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) erstellt. Sie kann kostenlos als eBook heruntergeladen oder als gedruckte Version für eine Versandkostenpauschale über info@bagbbw.de angefordert werden.

Hier geht es zur Handreichung.

Kostenlose Mediathek für Menschen mit Sehbehinderung

Das „Bundesweite Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung“ (blista) hat die erste Deutsche-Blinden-Mediathek (DBM) eröffnet. In dieser „Bibliothek der Dinge“ können inklusive Karten- und Gesellschaftsspiele, Lehr- und Lernmittel, tastbare Kinderbücher oder Materialien zum Erlernen der Blindenschrift ausgeliehen werden. Das neue Angebot richtet sich an die Mitglieder der „Deutsche-Blinden-Bibliothek“, Eltern sowie Frühförderer und Lehrende. Hier geht’s zur Mediathek.

Expertise gesucht

Die Plattform Assistenztreff, ein Online-Treffpunkt für Menschen mit Assistenzbedarf und Assistenzkräfte, baut eine bundesweite Referentenplattform auf. Sie soll Expertise, Fachwissen und Erfahrungen rund um Inklusion, Barrierefreiheit und die Rechte von Menschen mit Behinderung effizient vermitteln und zugänglich machen. Dafür werden Expertinnen und Experten mit und ohne Behinderung gesucht, die ihr Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen gegen angemessene Bezahlung in Vorträgen, Workshops oder auf Veranstaltungen weitergeben möchten. Interessierte können sich online bewerben.

Filmtipp aus der Reihe „Einfach Mensch“

Wegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche hat der 24-jährige Julian die Schule ohne Abschluss verlassen. Nach einem Praktikum in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung suchte der Berliner jedoch eine größere berufliche Herausforderung. Mit Unterstützung des BIS e. V. (Netzwerk für betriebliche Integration und Sozialforschung), eines Integrationsdienstes für Menschen mit Beeinträchtigungen, fand er zunächst einen Praktikums- und dann einen Ausbildungsplatz im Hotel Intercontinental. Julians Geschichte erzählt ein 15-minütiger Film in der ZDF-Reihe „Einfach Mensch“.​​​​​​​

Inklusion fördern mit KI

Beschäftigte mit Behinderung nutzen immer häufiger die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz (KI). 55 Prozent (verglichen mit 39 Prozent der übrigen Beschäftigten) setzen die Technologie am Arbeitsplatz ein, um Barrieren abzubauen, Probleme zu lösen und die Produktivität zu steigern. Das ergab die Studie „Understanding Talent Scarcity: Equity & AI“ von Randstad, für die mehr als 12.000 Arbeitnehmende befragt wurden. KI-Systeme können beispielsweise Kommunikation in Leichte oder Gebärdensprache über­tragen oder das Steuern des Cursors auf dem Bildschirm über Kopfbewegungen ermöglichen.

EnableMe bietet Austausch für U30-Community an

EnableMe hat das bestehende Angebot in seinem Forum erweitert, um die Bedürfnisse der jüngeren Zielgruppe stärker in den Fokus zu setzen: die EnableMe U30 Community. Junge Menschen mit Behinderung haben häufig nicht nur Fragen therapeutischer oder medizinische Natur, sondern auch Fragen, die ganz konkret den Alltag betreffen. Fragen, die besonders gut von Menschen in einer ähnlichen Situation beantwortet werden können. Die U30 Community ist ein kostenfreier Raum, um offen und anonym über Fragen und Gedanken zu sprechen. Egal, ob Studium, Ausbildung, Arbeit oder Schule.

Ab sofort finden Nutzer im Forum den Bereich „Für Jugendliche und junge Erwachsene“ mit den Kategorien:

Barrierefreiheit von Online-Shops getestet

Von über 2.400 deutschen Online-Shops erfüllen nur 28 Prozent vollständig die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG). Das ergab eine Studie der Online-Marketing-Agentur Buzzmatic. In Zusammenarbeit mit dem Datenstudio DataPulse hatte sie Online-Shops aus verschiedensten Branchen vom Bürobedarf über Elektronik bis zu Bekleidung getestet. Es besteht Handlungsbedarf: Mit Umsetzung des European Accessibility Acts müssen Online-Shops spätestens ab dem 28. Juni 2025 barrierefrei zugänglich sein. Die Studienergebnisse stehen online zur Verfügung.

Digitale Hilfsmittel zur barrierefreien Kommunikation

Die Online-Datenbank „Barrierefrei kommunizieren“ unterstützt Menschen mit Behinderung bei der Suche nach assistiven Computertechnologien. Schwerpunkte des Angebots der „Stiftung barrierefrei kommunizieren!“ sind Kommunikation, Information, Lernen und Spielen für alle. Die vorgestellten Apps, Lernprogramme und Multimedia-Software-Lösungen berücksichtigen sämtliche Einschränkungen von der Sehbehinderung bis zu Lernschwierigkeiten. Interessierte wählen in einer Suchmaske einfach die gewünschte Kompetenz und Art der Behinderung aus.

Braille-Jubiläumswettbewerb: mitmachen und gewinnen

Die Erfindung der Braille-Schrift vor 200 Jahren ist Anlass für einen Kreativwettbewerb des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) mit der Europäischen Blindenunion (EBU). Bis Ende 2025 können Personen, Gruppen oder Organisationen künstlerische, persönliche oder dokumentarische Beiträge über die Braille-Schrift wie Videos, Podcasts oder Texte einsenden. Auch mit Braille erstellte Fotos, Grafiken oder Zeichnungen sind willkommen. Jeden Monat wird der beste Beitrag mit 100 Euro ausgezeichnet. Alle Einsendungen werden auf livingbraille.eu veröffentlicht. Hier geht es zur Teilnahme.

Tipps zur inklusiven Arbeitsumgebung

„Menschenzentrierte Unternehmenskultur – wie die eigene Betroffenheit Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen zu einem besseren Leben verhelfen kann“ – so der Titel eines Interviews der Podcast-Reihe „Inklusion Ganz Einfach Leben“ (IGEL). Darin beschreibt Kerstin Michels, wie sie trotz Hörbehinderung Karriere gemacht hat und warum Diversität und Transparenz für den beruflichen Erfolg so wichtig sind. Michels ist Mitgründerin von voiio. Die Plattform unterstützt Unternehmen dabei, inklusivere Arbeitsumgebungen zu schaffen. Diese und alle bisher erschienenen Episoden des IGEL-Podcasts von Sascha Lang sind online verfügbar.

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