Drei freigestellte Smartphones, auf deren Displays verschiedene Seiten der Ina-Coach-App zu sehen sind.

Der Job-Coach im Handy

Die InA.Coach-App ist eine digitale Aufgaben-Assistenz für den Arbeitsalltag. Sie zerlegt komplexe, für den Beruf typische Aufgaben in kleine, überschaubare Einheiten und erinnert an wichtige Arbeitsschritte. Förderung kommt unter anderem vom KVJS.

„Wie ging das nochmal?“ Wer hat nicht schon mal einen Arbeitsschritt vergessen, besonders, wenn die Aufgabe neu ist. „Gerade bei Menschen mit wesentlicher Behinderung besteht ein erhöhter Einarbeitungsbedarf“, weiß Christian Hartmann, Leiter des Referats Teilhabe am Arbeitsleben beim Inklusions- und Integrationsamt des KVJS. Unterstützung bietet jetzt die InA.Coach-App, die auf dem Fachtag für Beraterinnen und Berater der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) vorgestellt wurde.

„Aufgaben anlegen, einfache, überschaubare und individuelle Schritte erstellen, um die Aufgaben zu erledigen, beschrieb Gero Nicklas, Geschäftsführer des App-Entwicklers BOS-Connect auf dem EAA-Fachtag eine Eigenschaft der App. Die Nutzerinnen und Nutzer haben übrigens auch die Möglichkeit, sich die Arbeitsanleitungen vorlesen zu lassen – und das in einer Vielzahl von Sprachen, die man herunterladen kann.

Mehr als nur Checkliste

Doch die App bietet mehr als eine einfache Checkliste für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Job-Coaches und Vorgesetzte können gemeinsam mit dem behinderten Menschen festlegen, worauf es bei der Erledigung einer Aufgabe ankommt. „Man kann Aufgaben miteinander teilen, gemeinsam arbeiten, Kopien machen und tägliche To-Do-Listen führen“, so Gero Nicklas von der Entwicklerfirma.

Anleiter können nicht nur Checklisten zu Arbeitsabläufen erstellen, sondern mit passenden Fotos und Videos auch ansprechend und motivierend gestalten. Mit der zugehörigen Browseranwendung InA.Studio steht eine Anwendung für PC und Laptop zur Verfügung. Die in InA.Studio erstellten Aufgaben lassen sich dann mit einem Klick in die App importieren.

Praxistest

Die EAA-Fachkräfte konnten auf dem KVJS-Fachtag gleich den Praxistest machen. BOS-Connect hatte eine kleine Werkstation zum Bedrucken von Geschirrtüchern und Stofftaschen aufgebaut. Mit der Schritt-für-Schritt Anleitung, gut ablesbar von einem Tablet, konnten auch Ungeübte erfolgreich ihr Werkstück bedrucken.

Entstanden ist die App im Rahmen des Forschungsprojekts miTAS (multimediales individuelles Trainings- und Assistenzsystem) in Zusammenarbeit von Institutionen aus Forschung, Ausbildung und Integration von Menschen mit Behinderung.

Das Inklusions- und Integrationsamt des KVJS ist einer der Förderer des Projekts. Referatsleiter Hartmann dazu: Die Nutzung der App spricht gerade jüngere, technikbegeisterte Menschen an. Für Klienten mit hohem Unterstützungsbedarf bedeutet sie mehr Autonomie, weil sie sich bei Fragen nicht immer an Job-Coach oder Vorgesetzte wenden müssen, sondern eigenständig den Arbeitsprozess verfolgen können. Das bedeutet nicht zuletzt auch eine Entlastung für Vorgesetzte und Job-Coach.“

Text: Monika Kleusch

​​​​​​​Mehr Infos und die App zum Herunterladen:

Die Anwendung ist in den bekannten AppStores für iOS- und Android-Geräte verfügbar. Um die App in der Vollversion nutzen zu können, ist eine Registrierung auf der Website InA.Coach erforderlich.
Die Nutzung der App ist dank der Förderung der Inklusions- und Integrationsämter bis 31.12.2025 kostenfrei.

InA.Coach | Die digitale Aufgaben-Assistenz

Bildergalerie

Die EAA-Fachkräfte konnten auf dem KVJS-Fachtag gleich den Praxistest machen.

Auf einer Bühne präsentiert ein Mann die neue InA.Coach-App.

Präsentation der App.

Ein Mann steht in einem Seminarraum vor einem Tisch und zeigt einem anderen Mann an einem Tablet, wie die neue App funktioniert

Gero Nicklas demonstiert, was mit der App alles möglich ist. 

In einem Seminarraum stehen viele Menschen locker um einen Tisch gruppiert. An dem Tisch ist eine Halterung für ein Tablet befestigt. Zweijunge Männer stehen vor dem Tablet und demonstrieren die Anwendung der App.

Das Interesse war und ist groß.

Auf verschiedenen digitalen Endgeräten sind Screenshots von den verschiedenen Anwendungen der App zu sehen.

Ansicht der App in verschiedenen Anwendungen. 

Präsentation der App.

Gero Nicklas demonstiert, was mit der App alles möglich ist. 

Das Interesse war und ist groß.

Ansicht der App in verschiedenen Anwendungen. 

Das könnte Sie auch interessieren


Gruppenbild der EAA-Fachberater.
ZB Regional

Qualifizierung ebnet Weg auf den Arbeitsmarkt

Menschen mit Schwerbehinderung haben es auf dem Arbeitsmarkt wesentlich leichter, wenn sie qualifiziert sind. So wurden beim EAA-Fachtag des KVJS auch die Themen Ausbildung und Berufsvalidierung angesprochen.

Ein Gruppenbild vor dem Landratsamt in Raststatt.
ZB Regional

Erfolgreiches Netzwerktreffen für Schwerbehindertenvertre

Im März 2025 fand auf Einladung der Behindertenbeauftragten des Landkreises Rastatt, Petra Mumbach, im Kreistagssaal des Landratsamts zum ersten Mal ein Netzwerktreffen für Schwerbehindertenvertretungen aus dem Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden statt.

Illustration: Drei Münzstapel und zwei Pfeile, die in verschiedene Richtungen zeigen.
ZB Regional

Förderung für WfbM und Wohnstätten umgestellt

Bis 2024 wurden Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) und besondere Wohnformen aus der Ausgleichsabgebe gefördert. Wegen einer gesetzlichen Änderung lief diese Förderung mit Beginn des Jahres 2024 aus. Zeit für eine Bilanz.