Kurz notiert …
In den ZB-Kurzmeldungen lesen Sie die relevanten, aktuellen Nachrichten zum Thema Inklusion und Teilhabe im Beruf.
Podcast mit BIH-Vorstand zu neuen Kooperationen
Wie können Arbeitgeber Menschen mit Schwerbehinderung oder Gleichstellung sicher beschäftigen und dabei auf verlässliche Unterstützung und finanzielle Förderung zurückgreifen? Darüber spricht Christoph Beyer, Vorstandsvorsitzender der BIH, in der neuen Folge des BIH-Podcasts. Ein zentraler Schwerpunkt des Podcasts: die enge Zusammenarbeit der BIH mit den großen Rehabilitationsträgern – der Bundesagentur für Arbeit, der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Durch diese Kooperation erhalten Arbeitgeber verlässliche Informationen, klare Zuständigkeiten und Unterstützung aus einer Hand. Gemeinsame Handlungsempfehlungen, abgestimmte Verfahren und Qualitätsstandards sorgen dafür, dass Unternehmen sich nicht durch Zuständigkeitsfragen kämpfen müssen – sie bekommen einfach die Hilfe, die sie brauchen. Die vollständige Podcast-Folge sowie weiterführende Informationen finden Sie auf bih.de.
Vielzahl an Microlearnings nun online
In kurzer Zeit Bescheid wissen über komplexe Themenbereiche wie Betriebliches Eingliederungsmanagement oder Jobcoaching, das ist möglich mit den neuen Microlearnings der BIH-Akademie. Für neue Vertrauenspersonen oder anderweitige Funktionstragende, die schnell einen Überblick über relevante Gesetze sowie Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten haben möchten, stellt die BIH Akademie barrierearme Mircolearnings zur Verfügung. Nur 10 bis maximal 15 Minuten dauert eine Lerneinheit. Der Einsatz von Avataren und Quizformaten vermittelt die Inhalte kurzweilig. Interaktive Elemente sorgen dafür, das Gelernte nachhaltig im Gedächtnis zu verankern. Wer mehr als einen Überblick erhalten möchte, kann die am Ende des Kurses genannten Links zu weiteren Informationen im Internet sowie zu den Broschüren und Empfehlungen der BIH nutzen. Hier geht es zur BIH Akademie.
Inklusionsämter bei der A+A in Düsseldorf
Bei der weltgrößten Messe für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit A+A in Düsseldorf stellten die nordrheinwestfälischen Inklusionsämter LWL und LVR ihre Leistungen rund um Prävention im Betrieb und zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung vor. Ihr gemeinsamer Auftritt auf der internationalen Fachmesse zeigte, dass die Inklusionsämter der Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) auch im Bereich der betrieblichen Prävention viel bewegen. Denn die Inklusionsämter werden nicht erst aktiv, wenn eine Behinderung oder chronische Erkrankung besteht – sie unterstützen Arbeitgeber auch bei Gesundheitsvorsorge und Prävention. Schließlich können Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und Belastungen am Arbeitsplatz zu Behinderungen führen oder bestehende Einschränkungen verschlimmern.
Ein Highlight: das barrierearme E-Learning-Angebot der BIH-Akademie. Die Inklusionsämter zeigten, wie digitale Lernformate – von Webbased Trainings über Microlearnings bis zu Blended Learnings – so gestaltet werden, dass alle mitlernen können. Mehr gibt es auf der Website der BIH.
LWL-Messe der Inklusionsunternehmen 2026
Auf der LWL-Messe der Inklusionsunternehmen präsentieren sich im März 2026 eine Vielzahl an Unternehmen in Westfalen-Lippe. Die Messe richtet sich an Inklusionsunternehmen, also die Betriebe, die in der Regel zwischen 25 und 50 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung beschäftigen. Auf der LWL Messe der Inklusionsunternehmen erhalten diese Unternehmen eine Bühne. Zudem wird die Jobvermittlung in den Fokus gerückt. Die Firmen setzten bei ihren Präsentationen auf die hohe Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen und zeigen anhand vieler Beispiele und Protagonisten, wie sie Inklusion vorantreiben.
Wann und wo?
Mittwoch, 11. März 2026, Messe Dortmund, Halle 5
Hinweise zur Anreise finden Sie unter diesem Link auf der Webseite der Messe Dortmund.
Öffnungszeiten:
9.00 Uhr – 17.00 Uhr
Preise:
Der Eintritt zur Messe ist kostenlos.
Mehr Infos gibt es auf der Website der Messe.
EAA-Fachforum beleuchtete gelungene Praxisbeispiele
Beim 4. Fachforum der EAA Bayern im KU‘KO Rosenheim stand die Frage im Mittelpunkt, wie Inklusion die Innovationskultur in Unternehmen stärken kann. Über 400 Teilnehmende verfolgten Vorträge, Diskussionen und Best-Practice-Beispiele, die aufzeigten, wie inklusive Teams kreative Lösungen fördern und den Zusammenhalt im Betrieb stärken. Sozialministerin Ulrike Scharf unterstrich, dass Inklusion in Unternehmen ein wichtiger Faktor für Attraktivität, Wandlungsfähigkeit und Stabilität sei. Keynote-Speaker Felix Brunner berichtete eindrucksvoll von seinem Weg zurück ins Leben und machte deutlich, wie Resilienz und Veränderungsbereitschaft zu neuen Perspektiven führen können. Unternehmen und Kulturinstitutionen schilderten, wie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung den Teamgeist hebt, neue Denkweisen anstößt und die Unternehmenskultur nachhaltig positiv verändert. Ein begleitender Markt der Möglichkeiten bot zusätzliche Informationen zu technischen Hilfsmitteln und Unterstützungsangeboten für mehr Barrierefreiheit.
Antidiskriminierungsbericht 2024 vorgelegt: neuer Höchststand
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes zählte 2024 mit 11.405 Beratungsanfragen einen neuen Höchststand. Rund 3.000 Benachteiligungserfahrungen fanden im Arbeitsumfeld statt. Die meisten Diskriminierungen betrafen ethnische Herkunft, Rassismus und Antisemitismus (3.858), gefolgt von Diskriminierung aufgrund von Behinderung oder chronischer Erkrankung mit 2.476 Anfragen. Dass sich die Zahl seit 2019 nahezu verdreifacht hat, zeigt aber auch: Immer mehr Menschen kennen ihre Rechte und wehren sich. Zum Jahresbericht.
Offene Kommunikation erhöht die Arbeitszufriedenheit
Die Beschäftigtenbefragung 2024 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Etwa 70 Prozent der Beschäftigten mit Behinderung können ihre Beeinträchtigung am Arbeitsplatz offen kommunizieren. Das gilt insbesondere für innere oder körperliche Behinderungen. Eine geringere Offenheit beobachtet die Studie bei seelischen und geistigen Beeinträchtigungen. Für 80 Prozent der Befragten geht die Offenbarung einer Behinderung mit mehr Arbeitszufriedenheit einher, bei Unternehmen kann die Information zur Einsparung der gesetzlichen Ausgleichsabgabe führen.
Schlichtungsstelle nach BGG: Antragszahlen erneut gestiegen
Die Schlichtungsstelle nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) unterstützt Menschen mit Behinderung dabei, vor Gericht ihre Rechte durchzusetzen. 2024 sind die Fallzahlen laut Jahresbericht erneut gestiegen. Mit 330 Anträgen lagen sie um rund 75 Prozent höher als 2022. Die meisten Fälle (43 Prozent) betrafen den Themenkomplex Benachteiligungsverbot und angemessene Vorkehrungen. 20 Prozent der Verfahren wurden im letzten Jahr mit gütlicher Einigung beendet. Der Jahresbericht liegt als PDF und als Audioversion vor.
ASU berichtet über Exoskelett-Projekt der Inklusionsämter
Die ASU-Zeitschrift für medizinische Prävention berichtet über das gemeinsame Projekt von 13 Inklusions- und Integrationsämtern mit dem Fraunhofer IPA. In dem aktuell laufenden Projekt wird ermittelt, ob und inwiefern Menschen mit Schwerbehinderung von Exoskeletten bei ihrer beruflichen Tätigkeit unterstützt werden können. Neben der systematischen Auswahl wird ein Prozess entwickelt, wie die Implementierung und Evaluation im Arbeitsumfeld gestaltet werden kann. Zur Qualitätssicherung entstehen Hilfsmittel, Checklisten und Schulungsmaterialien, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten.
Das Projekt wird auch eng vom Arbeitsausschuss Technischer Beratungsdienst der Inklusions- und Integrationsämter begleitet. Darüber berichten wir im Frühjahr 2026 in einem Themenschwerpunkt.
Den ASU-Artikel finden Sie auf der Website des Magazins.
Bundesteilhabepreis für barrierefreie App des bvkm
Tipps und Termine, Mitmachaktionen, Chats und vieles mehr: Die kostenfreie App „bvkm aktiv“ in Leichter Sprache ermöglicht Menschen mit Behinderung selbstbestimmten Zugang zu Informationen und interaktiven Beteiligungsangeboten. Sie berücksichtigt motorische, kognitive und sensorische Anforderungen der Barrierefreiheit. Dafür erhielt sie den Bundesteilhabepreis 2025 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Bundesfachstelle für Barrierefreiheit. Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) hat die App entwickelt und kostenfrei zum Herunterladen bereitgestellt.
Wie inklusiv sind deutsche Kommunen?
Das bundesweite Forschungsprojekt „UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen“ des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Universität Siegen hat die zentralen Ergebnisse der Studie „Kommunale Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)“ veröffentlicht. Darin wurde unter anderem untersucht, inwieweit Städte und Gemeinden inklusive Bildungs- und Mobilitätsangebote oder barrierefreie Wohnungen zur Verfügung stellen. Obwohl seit 2009 gesetzlich vorgeschrieben, sieht die Realität laut Untersuchung vielerorts noch anders aus. Detaillierte Informationen enthält das Factsheet.
Toiletten-App für alle
Für Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen reicht eine „normale“ barrierefreie Toilette, wie sie etwa für Querschnittgelähmte geeignet ist, häufig nicht aus. Sie benötigen zum Beispiel eine Liege oder einen Personenlifter. Ihnen bietet die „Toiletten für alle“-App eine digitale Orientierungshilfe. Die von der „Stiftung Leben pur“ entwickelte Anwendung ermöglicht es, bundesweit „Toiletten für alle“ unterwegs schnell und zuverlässig zu finden, sich über Neuigkeiten zu informieren und defekte oder neue Standorte zu melden. Die App gibt es kostenfrei zum Herunterladen.
Arbeiten mit Leichter Sprache
Wer bei seiner Arbeit die Regeln Leichter Sprache anwenden möchte, findet in einem 86 Seiten umfassenden Ratgeber des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) praktische Tipps. Zum Beispiel: Welche Gesetze gibt es für Leichte Sprache, wie plane ich ein Projekt in Leichter Sprache, worauf muss ich bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz achten? Der Ratgeber besteht aus zwei Heften. Der andere Teil befasst sich grundsätzlich mit den Regeln Leichter Sprache. Beide Leitfäden stehen einzeln bei REHADAT Literatur zum kostenlosen Download bereit.
Podcast: KI und Inklusion
Ob als Sehhilfe, Sprachassistent oder Übersetzer in Leichte Sprache: Wie künstliche Intelligenz (KI) Menschen mit Behinderung unterstützen kann, ist Thema einer Episode aus der Podcast-Reihe „KI verstehen“ des Deutschlandfunks. Der 34-minütige Podcast informiert über die verschiedenen Möglichkeiten zur Inklusion, fragt aber auch kritisch nach, ob künstliche Intelligenz neue Abhängigkeiten oder Ungleichheit schaffen kann. Kostenfrei zum Herunterladen bei Google Play, im App Store oder direkt in der ARD Audiothek.
Weitere Artikel dieser Ausgabe
- Editorial von Heike Horn-Pittroff
- Titelthema: „Weiterbildung inklusive”
- Arbeitsassistenz: Schlüssel zur Teilhabe am Arbeitsleben
- Kfz-Umbauten: „Selbstbestimmt mobil”
- Arbeitsmittel: Teilhabe durch Technik
- Ein Fall für die EAA: Zweimal gut integriert
- Der Cartoon
- News: Neues aus der Welt der beruflichen Teilhabe
- Aktuelles Urteil: Kein Präventionsverfahren nötig
- Aktuelles Urteil: Nachrücken in den Betriebsrat
- Schauen Sie auch in die Regionalausgabe: ZB Baden-Württemberg