
Es gibt immer was zu tun für Felix Boos
Er fing als Schülerpraktikant an. Heute sorgt er als Assistent des Haustechnikers im Seniorenzentrum Sinzheim unter anderem für einen ordentlich getrimmten Rasen und regelmäßig geleerte Mülleimer. Seit zehn Jahren ist Felix Boos nun fest angestellter Mitarbeiter.

Das Seniorenzentrum Sinzheim liegt direkt am Rand der Sinzheimer Innenstadt in einem großzügigen Park. In seinen drei Gebäuden, Haus A, B und C, bietet es betreutes Wohnen, Tagespflege und einen ambulanten Dienst an. Der barrierefreie Park mit Erlebnis-Minigolf und Kinderspielplatz ist auch für die Öffentlichkeit zugängig. Viel Arbeit, die grüne Oase in Schuss zu halten.
„Gartenpflege, Müllentsorgung, Reparaturen im Haus“, zählt Tamara Albiez, Einrichtungsleiterin von Haus A, die Aufgaben von Felix Boos auf. Was er am liebsten macht? Der 30-Jährige hat keine besonderen Vorlieben. Er packt da an, wo er gebraucht wird, oft im Tandem mit Haustechniker Rolf Altmann.
Erfolg mit Arbeit Inklusiv

Zu seiner Stelle im Seniorenzentrum kam Felix Boos über ein Praktikum als Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums geistige Entwicklung. Hier und bei weiterführenden Bildungsangeboten (siehe Kasten) können sich die jungen Leute in verschiedenen Tätigkeiten ausprobieren. Auch Felix Boos hat als Praktikant in anderen Unternehmen Erfahrungen gemacht. Sein Fazit: „Hier im Seniorenzentrum ist es gut.“ Er blieb. Mittlerweile seit zehn Jahren.
„Wir sind generell aufgeschlossen für Praktikanten mit Behinderungen“, erklärt Tamara Albiez. Sowohl mit den entsprechenden Schulen als auch mit dem Inklusions- und Integrationsfachdienst hält das Seniorenzentrum Kontakt. „Langfristige Planung gibt Sicherheit und ist für beide Seiten wichtig“, betont die Einrichtungsleiterin. „Am Anfang muss man Zeit investieren, aber es lohnt sich.“
Monika Kleusch

Zur Sache: Die Expertenmeinung

des IFD Rastatt (Träger: Caritasverband
für den Landkreis Rastatt)
Foto: privat
Markus Walz vom Inklusions- und Integrationsfachdienst (IFD) Rastatt ist zuständig für das Seniorenzentrum Sinzheim.
„Aus unserer Erfahrung sind schwerbehinderte Beschäftigte wie Felix Boos besonders pflichtbewusst und zuverlässig. Sie schätzen die Chance, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten zu können, und bringen ein hohes Maß an Motivation mit. Viele bleiben ihren Arbeitgebern über Jahre hinweg verbunden. Inklusion zahlt sich also nicht nur menschlich, sondern auch wirtschaftlich aus. Wir unterstützen Menschen mit Behinderung und Unternehmen gerne auf diesem Weg."
Arbeit Inklusiv – Förderung der beruflichen Inklusion
Rechtzeitige Weichenstellung Richtung Arbeitsmarkt schon in der Schule, Begleitung durch den Inklusions- und Integrationsfachdienst und Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber – das sind die wichtigsten Bestandteile des Förderprogramms Arbeit Inklusiv des KVJS und seiner Partner. Seit 2005 haben hierdurch rund 6.300 Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt als Alternative zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung gefunden.
Ausführlich können Sie sich hier über das Programm informieren.
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