Mann in Rollstuhl steigt in ein Auto.

Von Beginn an Barrierefrei

Als feststand, dass der Stuttgarter Standort der Firma Nokia in ein neues Gebäude ziehen würde, wurde beim Ausbau konsequent auf Barrierefreiheit geachtet. Der Technische Beratungsdienst des KVJS-Integrationsamts brachte seine Expertise in die Planung ein.

Mann in Rollstuhl hält eine Tasse unter einen Wasserhahn.
Mann in Rollstuhl hält eine Tasse unter einen Wasserhahn.

Die Planung

"Wir haben geguckt: Was brauchen wir.“, erklärt Rosemarie Bietz, Gesamtschwerbehindertenvertreterin bei Nokia. Als am Standort Stuttgart der Umzug in ein neues Gebäude absehbar war, wurden die Belange von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung bereits bei der Planung berücksichtigt. Das neue Gebäude wurde von einem Investor errichtet, der offen mit allen Vorschlägen zur Barrierefreiheit umging.

Die Schwerbehindertenvertretung und der Inklusionsbeauftragte wurden frühzeitig eingebunden. Mit dabei war auch Bernd Simmendinger, technischer Berater des KVJS-Integrationsamtes. „Er war eine große Hilfe“, erklärt Peter Rost, Inklusionsbeauftragter bei Nokia. Während der Bauphase stand der TBD-Berater in regelmäßigem Austausch mit Nokia. Insbesondere beim Planen der Zugänge und Verkehrsflächen konnte Bernd Simmendinger sein Fachwissen einbringen.

Überdachte Parkplätze

„Vor allem die Türen und die Aufzüge müssen breit genug sein für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer“, erklärt er. „Außerdem wurden im Außenbereich zwei überdachte Parkplätze in der Nähe des Eingangs umgesetzt.“ Im Gebäude gibt es vier Toiletten für Menschen mit Behinderungen. Alle stillen Örtchen sind mit berührungsfreier Technik an aktuelle hygienische Bedürfnisse angepasst. Auch für die Erreichbarkeit der „Sky Lounge“ im Dachgeschoss ist gesorgt. Dort können die Mitarbeiter ihr Mittagessen einnehmen.

Oft sind es kleine, aber pfiffige Lösungen, die Beschäftigten mit Behinderungen das Leben leichter machen: So sind die Mikrowellen auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Und der Abwasch nach dem Essen kann ohne Verrenkungen in einer unterfahrbaren Spüle erledigt werden. „Manche haben gefragt, ob wir da einen Schrank vergessen hätten“, amüsiert sich Rosemarie Bietz.

Offenes Konzept

Für die Innengestaltung des Neubaus sah die Planung ein offenes Konzept ohne feste Arbeitsplätze vor. Zum Telefonieren, konzentrierten Arbeiten oder für Besprechungen stehen abgeschirmte Zonen zur Verfügung. „Jeder hat ein Schließfach für Laptop, Maus und Tastatur. Die holt man morgens heraus und sucht sich einen Platz“, erklärt Rosemarie Bietz. Aber: „Für unsere Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung ist das teilweise nicht praktikabel. Deshalb haben wir für sie bei Notwendigkeit feste Arbeitsplätze nach ihren Bedürfnissen einrichten lassen.“

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